Samstag, 4. August 2012

Saimaa Wasserwanderung Tag 5-7 (31.7.-2.8.2012)

Nachdem meine Geburtstagsgäste abgereist sind, hänge ich aufgrund der Wetterlage noch ein bisschen im Zelt rum, als wieder ein Boot anlegt. Diesmal ein einsamer Nationalparkranger. Hatte er eine rote Badehose an? Leider nein, aber sie hätte ihm bestimmt gut gestanden. Aber wenn ich es genauer betrachte musste er sich wohl noch nicht mal regelmässig rasieren. Etwas zu jung für meinen Geschmack, etwas. Er nötigt mir einen "kleinen" Umfragebogen über die Ausstattung und den Zustand der Biwakplätze im Nationalpark auf, der sich dann als vierseitiges Pamphlet erweist. Ich mach mir die Mühe, aber nachdem ich dann schon mal aufgestanden bin packe ich meinen Hausstand zusammen und mache mich auf den Weg. Er hatte mich vor einem der auf der Karte vermerkten Plätze gewarnt, der aufgrund des hohen Wasserstandes überflutet war und somit ist das nächste Ziel der Reise Mäntyluoto. Merkt euch die Namen gut, ich werde sie abfragen wenn ich wieder daheim bin ;o)

Da der gestrige Tag seine Spuren hinterlassen hat, sowohl körperlich als auch katerlich, gehe ich den Tag ruhig an und setze eine kurze Tagesetappe an. Das Wetter hat sich gebessert und es besteht Aussicht auf ein bisschen in der Sonne rumfaulenzen. Als ich in der geschützen Bucht ankomme befinden sich lediglich zwei große Motorboote mit überschaubarer, verrenteter, finnischer, nicht englisch sprechender Fracht auf der Insel. Also fast einsam, auch gut. Plätze für die Zelte gibt es oben auf dem Berg, alles in allem ein sehr schöner Platz zum Verweilen. Also kurzerhand angelegt und die Sachen auf den Berg geschleppt. Es dauert nicht lange, da treffen meine Geburtstagsgäste ein. Nicht dass ich sie eingeladen hätte... aber sehr schnell wird mir ein frisch gefischter Fisch als Präsent angeboten. Was für ein Zufall... Bei meinen Gästen handelte es sich um zwei Familien mit ihren Kinder aus dem Süden der Republik.

Wir haben jede Menge Spass und ich bekomme sogar noch ein echtes Geburtstags- geschenk, eine Flasche Rotwein. Sehr lecker nach der langen Abstinenz. Hier lerne ich nun auch endlich Holzhacken. Das hab ich mich irgendwie immer nicht so richtig getraut, aber Thomas hat es mir gezeigt und seitdem geht es gar nicht mehr ohne. Das bringt den Kreislauf ordentlich in Schwung. Damit hat sich das morgendliche Ritual etwas erweitert. Ich sammle also nicht mehr nur Beeren, sondern ich hacke auch noch Holz und mache Feuer für das Kaffeewasser. Das ist eine sehr entspannende Lebensweise. Man muss gar nicht mehr soviel nach- denken, man ist schließlich rundum beschäftigt. Spass macht das aber auch nur solange man die Nahrungsmittel nicht zum Einwintern und Überleben sammeln muss. Der nächste Tag glänzt nicht mit dem besten Wetter und da wir viel Spass miteinander hatten beschliessen wir noch eine Nacht dran zu hängen. Ich nehme mir vor den Aussichts- punkt nun doch noch zu erklimmen und im Anschluss zum warm bleiben die Linnansaari Insel zu umrunden. Danach ein Bad in einer Felsbadewanne und zum Abenbrot gibt es dann Fisch.




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