Freitag, 14. September 2012

Endlich Sommer...lieber spät als nie...Kroatien

Fotophobie? Klarer Fall!
So, nun geht es also gen Süden. Wird auch Zeit all die Sommerkleidchen und Shorts endlich mal anzuziehen, wozu habe ich sie schließlich tausende von Kilometern mit mir rumgefahren. Der Weg führt von meiner Wasch- maschine daheim, die drei extra Schichten einlegen musste, zu Stefans Geburtstag, den ich auf keinen Fall verpassen wollte, wo ich doch schon mal in Hamburg war, nach Italien. Da auch das nicht in einem Rutsch machbar ist statte ich Brigitte und Werner die mir glaubhaft angeboten haben, dass ich jederzeit auf dem Weg in den Süden bei Ihnen übernachten kann, einen Besuch ab. Für uns Nordlichter ist das da ganz schön hügelig. Auch schön, aber weit gucken ist nicht. Werner versorgt mich mit einem fantastischen Bier aus einer kleinen Privatbrauerei, zur Loh oder so ähnlich, genannt. Extremst lecker. Hält locker mit A le Coq mit.




Sommerurlaub?
Nächste Station ist Italien. Grado heisst das Örtchen, an dem es einen schönen Womo Stellplatz geben soll. Gegen abend komme ich nach der Österreich Durchquerung an. In Austria haben sie auch schon Schnee, kann im September ja mal passieren. Anstrengend war die Fahrt, weil einfach zuviele Kilometer am Stück. Ich bin nicht in Stimmung für Italien. Es reicht für einen Supermarkt Besuch, anschließend schmiede ich gleich Pläne für die Weiterfahrt. Auch das Wetter ist nicht so der Burner, also hält mich nix.





Am nächsten Tag geht es dann durch Slowenien nach Kroatien. Da ich nicht bereit bin die maßlos überteuerte Autobahnvignette für Slowenien zu kaufen muss ich mich auf Nebenstraßen durchschlagen. Ob das eine weise Entscheidung war wage ich zu bezweifeln. Aber hinterher weiss man ja immer mehr. Über Triest geht es also nach Slowenien. Plötzlich bin ich über die Grenze. Das Ganze hat sich nicht angemeldet, es ist einfach so passiert. Und die Straßen sind sowas von eng, dass ich bete, dass mir keiner entgegen kommt. Für Gegenverkehr reicht der Platz definitiv nicht. So kraxel ich also Stück für Stück die steilen Berge hoch, ja, Mehrzahl. Vermehrt treffe ich auf Einheimische in ihren Autos, die mir hektisch einen Vogel zeigen, was ja leider an der Tatsache, dass es für mich nur noch geradeaus gehen kann auch nichts ändert... Abends treffe ich bei Novigrad auf einem riesigen, etwas unpersönlichen Campingplatz ein. Dafür gibt es endlich mal wieder einen extra tollen Sonnenuntergang und schönes warmes Wetter.


Dienstag, 4. September 2012

Eine kleine Abkürzung (14.8.-4.9.2012)

Ich mache es jetzt mal kurz. Inzwischen hinke ich soweit hinterher, da ich selten Internet im Womo hatte, dass ich die letzten drei Wochen mal im Zeitraffer nehme. Nachem ich in Vösu insgesamt weitere zwei Wochen verbracht habe um auch den allerletzten Stein umzudrehen, habe ich mich langsam auf den Weg nach Hause gemacht.  Nicht ohne vorher meinen Stein auf dem Berg der Wünsche abzulegen. Wer das tut, der kommt wieder, sagt man hier...



Der Heimweg führt mich über Saaremaa, die größte Insel Estlands. Die Westseite Estlands hatte ich auf dem Hinweg ausgelassen und nun habe ich etwa eine Woche um sie mir in Ruhe anzuschauen. Es war eine gute Entscheidung, denn die Zeit auf dem Tehumardi Camping bei Ago war herrlich. Der Platz ist sehr großzügig angelegt und da es spät in der Saison war, nicht allzuviele störende Gäste. Es gab reichlich Wodka, gerne auch schon mal zum späten Frühstück gegen zwölf und die wenigen Besucher waren allesamt eine gute Gesellschaft.


So habe ich Anna und Thomas aus Amerika kennen gelernt. Die beiden haben ihre Motorräder verschifft und waren auf einem Streifzug durch's wilde Europa. Wir haben uns sehr gut unterhalten und einen Abend gemeinsam in der Sauna verbracht. Ago hat derweil für ausreichend Nachschub für die ausgeschwitzte Flüssigkeit gesorgt. Natürlich Wodka.


 
Dann bin ich die Ostsee- küste über Pärnu, Karli, Tuja herunter gefahren. In Karli, meinem letzten Stop auf estnischer Seite, habe ich eine Nacht frei gestanden, da ich leider keinen adäquaten Campingplatz finden konnte. Inzwischen machte ich mir da keine Sorgen mehr. Es gab einen sehr schönen Strand, den ich ganz für mich alleine hatte und nebenan eine laute Party mit toller Musik und sogar einem Pool. Ein sehr netter Abend.

 


Auf lettischer Seite waren die Strände ähnlich schön und ich habe einen kleinen Abstecher nach Tuja gemacht. Da der Platz sehr hübsch war und das Wetter fantastisch habe ich einen Strandtag eingelegt um noch ein bisschen Farbe zu bekommen und zu faulenzen. Gute Entscheidung.



Von dort ging es nochmal nach Apalkalns, der besonders schön gepflegte Campingplatz bei Cesis, da ich noch ein paar Tage in der Nähe von anständigen Sanitäranlagen ausspannen wollte. So ganz ohne was tun und vorhaben zu müssen. Dort traf auch auf Britta und Ulf nebst Kind, Hund und Katze. Die beiden waren auf einer ähnlich umfangreichen Tour, zumindest was die Dauer angeht. Wir hatten ein tolles Abendessen, viel Wein und sehr lustige Unterhaltungen. Ich hoffe sehr, dass wir diese demnächst fortsetzen werden...



Von Apalkalns fuhr ich dann in einem Rutsch die 350 km nach Ventspils durch, von wo meine Fähre nach Trave- münde gehen sollte. Ich war schon gar nicht mehr aufnahmefähig, also habe ich die Stadt schändlich vernach- lässigt. Aber es waren einfach alles in allem viel zuviele Erlebnisse. Mein Kopf war voll und ich hatte genug neue Eindrücke gesammelt. Ausserdem war ich seit halb fünf  Uhr morgens wach und wollte nur noch auf die Fähre und schlafen. Wunsch und Wirklichkeit können da ja manchmal die absonderlichsten Diskrepanzen aufweise. Hamburg, ich komme nach Hause, wenn auch nur für kurze Zeit.