Auch hier in der Umgebung gibt es einige schöne von Menschen geschaffene Dinge zu entdecken. So habe ich auf einem Ausflug das Gut Kolga und Palmse Mois besucht.
Besonders beeindruckt hat mich die Größe des Herrenhauses in Kolga. Leider ist der bauliche Zustand sehr schlecht, wie man sieht. Der Großteil der Anlage ist bereits verfallen, aber die Atmosphäre von etwas großem, leider vergangenem, hängt immer noch in der schwülen Sommerluft. Ich liebe es in dieses Gefühl einzutauchen und kann mich dem nur schwer entziehen. Es rührt immer aufs Neue etwas in mir und es fällt mir schwer wieder zu gehen.
Ganz anders beim Palmse Mois. Es wurde während der ganzen Sowietzeit in Schuss gehalten und gepflegt. Es fehlt ihm allerdings an der romantischen Ausstrahlung der vergangenen Zeiten, es ist alles zu perfekt und schrecklich überlaufen. Man gewöhnt sich so schnell an die Einöde, dass man sich schnell von größeren Menschenmengen gestört fühlt. Für das gegenseitige sich auf die Füsse treten auch noch 6,- Euro zu bezahlen hat mich von einer eingehenderen Besichtigung abgehalten.
Viel schöner ist es dann aber doch in der Natur. Ivica hat freundlicherweise wieder an mich gedacht und hat mich mit ihrem Mann und den beiden Kindern auf einen Ausflug zum nächstgelegenen Hochmoor geschickt. Jürg hatte bereits von seinem spröden Charme berichtet.
Die Landschaft ist einmalig und das intensive Erleben der Natur ist Balsam für die Großstadt-Seele. Der Pfad ist wohl so etwa 4,2 km lang und führt auf Bohlen durch das Hochmoor. Das Wetter hat sich etwas gebessert und nach kurzer Zeit muss ich mein langes T-Shirt wieder ausziehen, es ist einfach zu heiss. Leider haben wir vergessen Badesachen einzupacken, es gibt tatsächlich auch einen See zum schwimmen. Aber wenn ich ehrlich bin wäre ich in die braune Brühe wohl eher nicht so gerne reingesprungen.
Als wir am Ende des Holzbohlenweges angekommen sind stellen Jonek und ich mit Erschrecken fest, dass der Weg zurück zum Auto nochmal so lang ist... und das bei der Hitze und mit den beiden Kleinen im Schlepptau. Ich habe mich heroisch geopfert und bin alleine zurück zum Wagen gelaufen, da die Kinder wahrscheinlich viel zu kaputt gewesen wären. Somit hatte ich also im Anschluss an den schönen Spaziergang noch einen gemütlichen kleinen Gewaltmarsch zum Parkplatz.
Blick vom Aussichtsturm |
Ich freue mich sehr über euer reges Interesse an meinem Blog, für Anregungen, Wünsche und Tips wäre ich dankbar. Und für alle denen ich es noch nicht persönlich berichtet habe (viele dürften es nicht mehr sein) ich habe auch einen Leser in Indien, sagt meine Statistik. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass er sich nur zufällig auf meine Seite verirrt hat.
Tiiiine, das Bild vom Aussichtsturm ist wunderschön!
AntwortenLöschen... und ich weiß genau, was Du meinst mit dem einmaligen Charme von verwitterten Gutshäusern, der die verblichene Pracht noch so-so sehr erahnen lässt. Toll! Genieß es! Und: Danke, dass Du uns teilhaben lässt :o)
AntwortenLöschenJa Mo,ich glaube wir haben die gleichen Bücher gelesen ;o). Zumindest eine ganze Menge
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