Dienstag, 17. Juli 2012

Hello Helsinki, Germany ist calling...

Nun ist die Fähre gebucht und es ist offiziell. Am Donnerstag den 19.7.2012 um 10.30h verlasse ich Estland auf dem Seeweg, schnief.

Ich bin etwas traurig das liebgewonnene Land und die netten Leute hier zurück zu lassen. Ich würd sie ja mitnehmen, sie können und wollen aber wohl nicht. Da kann man nix machen.

Neugierig bin ich inzwischen aber auch auf Finnland, seine Einwohner und seine Hauptstadt. Die Finnen sollen ja Weltmeister des Designs sein. Unvorstellbar aber wahr. (Wenn ihr gesehen hättet wie die ihre Wohnwagen mit Kitsch zugekleistert haben würdet ihr es auch anzweifeln). Habe ja lange keine neuen Europäer mehr hautnah kennen gelernt. In Estland bin ich immerhin fast vier Wochen  gewesen. Sowas passiert wenn man ohne Plan unterwegs ist, aber ich bereue nix. 

Die Wetterprognose hat für übermorgen bereits besseres und wärmeres Wetter angesagt. Also "time to move". Das trockene, warme Wetter ist für die geplanten Wasserwanderungen absolut unerlässlich, schließlich bin ich aus Zucker und bekennender Warmduscher.


Gegen Abend fängt sich das Wetter meist wieder


Ob ich wohl Sigrid in Helsinki treffe? Vielleicht macht sie ja vor mir von dort Meldung. Ich lasse mich überraschen. Damit wir dann wieder eine anständige Grillparty mit reichlich Knobibutter bestreiten können habe ich auch endlich die zerbrochene, verunfallte Knoblauchpresse ersetzt. Unserer Wiedersehensfeierlichkeit steht demnach nichts mehr im Weg.




Gestern war es sehr windig, aber dafür trocken und meist sonnig, lediglich der Hintergrund aus schwarzen Regenwolken hängt furchteinflössend über der Stadt. Aber irgendwie ist der Wurm drin, ich hatte einen Stubenhocker Tag. Ausser Besichtigungen ist das Programm hier eben eingeschränkt, kein passendes Revier für das Kajak, und da ich das Womo nicht bewegen will ist der Radius klein und mir ist nicht nach Kunstmuseum. Aber alles nicht schlimm, denn das Buch, das ich gerade lese, leistet seinen Beitrag. Es ist schrecklich fesselnd und ich wechsle stündlich zwischen surfen im Netz und lesen auf dem Fletzsessel.


Fischerkaten



Da Finland ja um einiges teurer als Estland ist und es auch so einiges gar nicht zu kaufen gibt habe ich heute nachmittag immerhin schon einige Hamsterkäufe getätigt. Auf keinen Fall darf ich vergessen morgen für günstige 1,32 € zu tanken. Da ich spätestens um 9.30h beim Check-in der Fähre gewesen sein muss wird das am Abreisetag wohl etwas knapp. Schließlich will ich ausschlafen.

Typischer Bauenhof, Ende 19 Jahrhundert




An meinem letzten Tag habe ich mich dann doch noch entschlossen das Freiluft-Museum zu besuchen. Es liegt kurz hinter dem Stadtteil Kristiine, den die Estonier vorrausschauend nach mir benannt haben. Wie passend, wo ich doch nun bald hierher ziehe ;o)

Das war eine gute Entscheidung, also die Sache mit dem Ausflug.  Das Wetter ist super, alles passt. Das macht den Abschied nicht leichter, aber dafür hinterläßt es keinen üblen Nachgeschmack aufgrund des Sommerlochs das sich über oder unter mir aufgetan hat. Die ganze Anlage strahlt, wie fast alle was die Esten anfassen, eine besondere, schlichte Schönheit aus. Unglaublich wie die das machen. Mit ganz wenig, ganz viel erreichen. Die Fotos stammen alle von dort.

Vorratskammer
Gute Stube




Zu guter letzt vergebe ich 10 Punkte nach Estland - nach oben muss schließlich noch Raum für Steigerungen sein, wer weiss, vielleicht verdient sich Helsinki die Höchstpunktzahl von 12 im Grand Prix der europäischen Hauptstädte - und beginne Pläne für ein baldiges Wiedersehen zu schmieden. Allzu lange wird es hoffentlich nicht dauern. Und der Weg mit der Fähre von Rostock ist bestimmt auch nicht ganz so langwierig wie die Reiseroute die ich gewählt hatte. Schön war's.






Tschüß und bis bald Estonia.

2 Kommentare:

  1. Ach Tine, wie schön Deine Berichte und wie hübsch Deine Fotos sind... ich reise in Gedanken mit Dir mit !
    liebe grüße aus bremen :-)

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  2. Hui, mir gefällt das gelbe Holzbauernhaus sehr! Wunderschön.
    Und Deine Füße hätte ich aus Hunderten wiedererkannt, musste ich feststellen. Lustig eigentlich. Du hast noch die gleichen Füße wie schon mit 14.

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