Freitag, 20. Juli 2012

Helsinki und weg...


Anreise per Fähre aus Tallinn
 
Helsinki ist eine wirklich schöne Stadt...zumindest soweit ich das beurteilen kann. Ich hatte ja so gar keine Vorstellung von Finnland, man hört ja zu hause auch eher gar nix von diesem Land. Sehr merkwürdig eigentlich. Wahrscheinlich aufgrund von Vorurteilen vorzeitig von der Liste der in Frage kommenden Urlaubsländer gestrichen.

Helsinkis Wasserseite

Da ich ja als eine der ersten auf die Fähre gefahren war, durfte ich natürlich auch als erste wieder runter. Das wäre mir dann fast zum Verhängnis geworden. Die Überfahrt glänzte mir herrlichem Wetter und ich habe die zwei Stunden dauernde Reise auf dem Sonnendeck verbracht. Winddeck wäre vielleicht der passendere Name gewesen. Kurz vor der Ankunft noch eben aufs Klo und dann wieder hoch um ein paar Fotos von Helsinkis Wasserseite zu schiessen. Das Gedränge ist groß, auch andere Passagiere machen diese Reise wohl zum ersten mal.




Ich finde es hat sich unbedingt gelohnt, seht selbst...naja. Hinterher weiss man immer mehr. Jetzt aber schnell runter zum Womo, wir sind da... Denkste, Treppenhaus verstopft, da der Fussgängerausgang irgendwo auf der sechsten Etage liegt. Der Kampf beginnt... ich muss von Deck neun runter auf Deck drei. An ein nach vorne kommen ist auf den oberen Etagen grad nicht zu denken. Als ich endlich unten angekommen bin muss ich mich noch durch alle Lkw´s schlängeln die den Bauch der Fähre verstopfen, fast wie bei uns auf der Autobahn. Wie gut, dass ich grad ein bisschen abgenommen habe. Als ich mein Womo endlich erreiche blitzen mir auch schon die ersten Sonnenstrahlen entgegen, denn der Bug öffnet sich bereits. Das war verdammt knapp. Wie knapp wird mir zum Glück erst hinterher klar, was hätte ich mich bestimmt schrecklich gestresst und doch nix ändern können.

Der Weg zum Campingplatz führt mich direkt durch Helsinkis Innenstadt und ich bekommen gleich einen ersten Eindruck, dazu noch bei Sonnenschein. Wirklich hübsch und sehr lebendig. Und trotzdem...mir ist nicht nach Stadt...die Woche in Tallinn hat mir gereicht, ich will in die Natur. Wundere mich über mich selbst, aber ich lass mal laufen und schaue was kommt.


Ich sehe noch recht entspannt aus, gell?
Die Rastböle (ein tolles Wort, finde ich) im Osten Helsinkis empfängt mich mit einem großen Schild auf dem steht, dass sie „fully booked“ sind. Auf Nachfrage erfahre ich, dass es nur zur Dekoration aufgestellt ist und bekomme einen Platz in meiner Sardinenbüchse zugeteilt. Die ganze Anlage ist sehr ordentlich und gepflegt, aber zu den gesalzenen Preisen die in Finnland herrschen, an die ich mich ja erst noch gewöhnen muss, kommt hier auch noch die Enge und da habe ich wirklich keine Lust drauf. Die nahegelegene S-Bahn die mich in ca. 20 Minuten in Helsinkis Innenstadt bringen soll ist bis Sonntag ausser Betrieb und es gibt Schienenersatzverkehr. Schon beim andocken ist klar, ich bleibe maximal eine Nacht, ein neues Ziel muss her, sofort.




Da ich mit Sigrid verabredet hatte, dass die Erste die in Helsinki ist Meldung macht, setze ich eine sms ab. Allerdings gleich mit der Info, dass ich leider nicht hier bleiben kann. Sigrid meldet, dass sie es frühestens morgen schafft mich zu treffen. Ich schlage Loviise als Treffpunkt vor, sie schickt Lahti ins rennen. Nach einem kurzen Blick auf die Karte entscheide ich mich für Lahti, da es an einem riesigen See liegt. Somit verabreden wir uns zum grillen für den nächsten Abend in Lahti auf dem Mukkula Campinplatz. Die Entfernung ist etwa 100 km, das ist gut zu schaffen.




Ich gehe noch meinen ersten finnischen Supermarkt erkunden, eine meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen auf Reisen. Die Preise hier sind auch nicht ohne, Bier kostet um die 2,- Euro. Zu meinem allergrößten Schrecken finde ich jedoch heraus, dass es keine Chips mit Käsegeschmack gibt. Damit fällt die Chips & Bier Diät flach mit der ich größte Erfolge verbuchen konnte. Ich könnt heulen. Aber vielleicht gibt es ja auch nur in Helsinki keine Käsechips, ein Wunschtraum. Wie ich schon bald leidvoll erfahren werde, gibt es auch in keinem anderen finnischen Supermarkt Chips mit Käsegeschmack, aber dazu später mehr.

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