Jetzt bin ich also wieder unterwegs.
Von Lahti habe ich es bis Jyväskylä geschafft. Alvar Aalto hat in dieser Stadt gewirkt und ich werde in seinem Museum mal wieder ein wenig Kultur einstreuen. Die Stadt an sich ist hübsch, aber nicht aussergewöhnlich. Milka hat mir in sehr guten deutsch alle Sehens- würdigkeiten genannt und ich muss mich nur noch entscheiden. Zum Über- nachten fahre ich eine ganze Weile aus der Stadt raus, dafür ist es günstig. Ist ja nur für eine Nacht. Das Wetter ist nicht so doll, also verpasse ich auch nichts wenn ich zu Haus bleibe. Am nächsten morgen geht es dann gleich ins Alvar Aalto Museum. Recht informativ und ganz schön gemacht, aber eher klein für einen verwöhnten Großstädter wie mich.
Danach gleich weiter nach Varkaus, noch eine Nacht muss ich hier nicht bleiben. Also so etwa 150 km weiter und ich bin in Varkaus, ein potentieller Startpunkt für meine Wasserwandertour. Aber bevor ich mich ins Zentrum des Geschehens begebe komme ich am Museum der mechanischen Musikintrumente vorbei. Es wurde in zwei Publikationen erwähnt und ich werfe einen Blick hinein. Die nächste Führung beginnt in 20 Minuten und der Initiator der Sammlung begrüßt mich vor dem Haus persönlich. Die Vorstellung die Jürgen K., der vor 31 Jahren nach Finland ausgewandert ist, gibt, ist durchaus erlebenswert. Mit sehr viel Elan gibt es eine zweisprachige Führung finnisch/deutsch durch das Sammelsurium an skurilsten mechanischen Instrumenten. Die eine oder andere politische Anspielung spickt den Vortrag und sorgt für allgemeine Erheiterung.
Eigentlich wollte ich zur Feier der 9ten Reisewoche schön essen gehen,
aber Varkaus ist wohl nicht der rechte Platz für Unternehmungen dieser
Art. Auch Herr Kempf ist etwas ratlos als ich ihn nach einer geeigneten
Speisemöglichkeit frage, es soll wohl nicht sein. Dann geht es aber auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Der Campingplatz liegt leider wieder ziemlich weit ausserhalb und ist recht teuer, wie fast alle CP´s in Finnland. Dafür ist die Dame an der Rezeption sehr hilfsbereit. Das Wetter ist wieder nicht berauschend, ich bin inzwischen ziemlich verwöhnt, und ich setze mich mit dem Rechner und einem vergoldeten Bier (bei dem Preis muss es das sein) noch für ein Weilchen auf die überdachte Terrasse um den schrecklichen finnischen Karaoke Gesängen zu lauschen, denn wie jeden Mittwoch gibt es einen bunten Abend im Restaurant und die Finnen feiern ausgelassen zu den schrägen Gesängen. Zeit ins Bett zu gehen.